Wartezeit beim "Freundlichen" !?

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bond-alex
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Re: Wartezeit beim "Freundlichen" !?

Beitrag von bond-alex »

hatte bisher Nichts größeres an meinem V8 machen müssen.
Ölwechsel und Service mache ich mit einem Porsche-Motorbauer selbst (keine Zeit 2-3h alleine für An- und Rückfahrt aufzuwenden).
Zwar keine AM Stempel im Heftchen aber 10 Jahre x 1.800€ Service wäre evtl. die Wertdifferenz.

Wenn aber, war ich mit AM-Memmingen sehr zufrieden.
Brauchte eine Fahrzeugbewertung für eine Privatentnahme und dort wurde mir schnell und unkompliziert geholfen (Stuttgart wäre näher aber Pragmatismus und Logik kommen dort nicht an erster Stelle).

Was ich grundsätzlich beim AM Freundlichen nicht nachvollziehen kann ist die Arbeitsteilung/ -aufwand:
1x GeschäftsführerIn
1x Neuwagen-VerkäuferIn
1x GebrauchtwagenverkäuferIn

Von meinem Beratungshintergrund kann ich sagen, dass eine operative Person im Verkauf in Form des GFs für einen AM-Händler völlig ausreichen müsste.
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Superman
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Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Re: Wartezeit beim "Freundlichen" !?

Beitrag von Superman »

bond-alex hat geschrieben: Von meinem Beratungshintergrund kann ich sagen, dass eine operative Person im Verkauf in Form des GFs für einen AM-Händler völlig ausreichen müsste.
Hallo Alex,

wenn Du das dem Hersteller, welcher aufgrund von Dealer Operating Standards vorschreibt wie viel Personal Du in welchem Bereich einzustellen hast, begreiflich machen kannst, bin ich mir sicher, dass sich die europäischen Händler zusammenschließen würden und Dir einen Neuwagen nach Wunsch vor die Tür stellen.

Ja der Handel ist eigenständig, aber einen Vertrag bekommt nur der, der den Standards zustimmt und diese können jeder Zeit geändert werden. Werden diese nicht eingehalten, können bis zu 3% Marge gekürzt werden.

Es wäre schön, wenn auf den Freundlichen nicht immer nur mit dem Finger gezeigt würde, sondern ab und zu Eigenheiten mal hinterfragt würden.

Mit besten Grüssen
Superman

PS: Mal eine Frage an die Allgemeinheit, wie finanziert Ihr euer Fahrzeug, durch Rechnungsstellung zum Selbstkostenpreis?
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bond-alex
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Registriert: Fr 13. Apr 2012, 11:18

Re: Wartezeit beim "Freundlichen" !?

Beitrag von bond-alex »

Hi Superman,

stimme ich Dir zu, Lizenznehmern im Automotive-Vertrieb wird viel vorgeschrieben.
Auch mit Blick auf Kosten für Equipment (OBD), Teile etc. hat der Freundliche keine spitzen Verhandlungsposition.

Wollte mit meiner Antwort niemanden pauschal kritisieren, nur Einzelentscheidungen im AM Universum erörtern.
Die Schuld liegt zum großen Teil auch beim Konsumenten welcher in schönstem Ambiente und mit Gefühl, dass alle nur zu seinem Service morgens aufstehen, umsorgt werden möchte. Das führt zu Kosten, v.a. auf Personalseite.

Ein durch Eigenkapital ausgestattetes Unternehmen kann sich negative Erlöse länger leisten (wie man sieht sogar über 100 Jahre), wobei ein Markenlizenznehmer weniger Winterspeck hat und schnellstmögloch eine Kostendeckung realiseren möchte (sonst verkauft er besser Porsche, Lada oder Landwind)
Der Handel mit dem Produkt muss Gewinne erbringen und kann nicht mit einem langen Finanzierungshintergrund die Marke mitaufbauen, das muss die AM-Mutter verantworten.

Long Story short:
1. AM möchte & muss Absatz steigern (nicht inflationär wie in Zuffenhausen, aber irgendwo zwischen Lambo, Ferrari & Porsche)
2. Wird aktuell durch Servicekosten + Versicherungseinstufungen verhindert (sollen Käufer aus dem 100k€ Segment abgeworben werden)
3. AMs bis 2014 waren zu brav/ uniform (möchte man im Italo 150-250k€ Segment wildern)
4. Je weniger Fahrzeuge am Markt, desto wichtiger diese im Service zu halten (je geringer der Wert desto sensitiver ggü. Unterhaltskosten)

Bzgl. Lean-Production-Management waren englische Firmen Mittelklasse, wovon AM leider nicht bewart wurde.
Selbes Problem bei Porsche bis Ende der 993er Baureihe/ Mitte der 90er.
Der Boxster und Herr Wiedekings-Rotstift haben die Marke ökonomisch gerettet, der Cayenne hat die Absicherung weitergeführt.

AM hat das trotz guter Vorarbiet durch Herrn Bez noch vor sich.
GT8, Vulcan und GT12 waren eine richtige Entscheidung für die Marke.
Der 200k-Luxus-SUV ist aus meiner Sicht eine schlechte Wahl, zu teuer, geringe Skalierbarkeit der Produktionskosten.
Daumendrücken, dass der chinesische Autokäufer auf den SUV abfährt, alle SUVs dort landen und AM genug Kapital hat um Europa mit Sportwagen zu versorgen :idea:

Porsche wird in China ohnehin als SUV Marke gesehen ..... high hopes Mister Palmer

Die Fülle der Faktoren wie AM-Mutter-Management, Kostendeckung-Lizenznehmer und Konsumentscheidungen sprengen den Forumsrahmen und meinen Wissensstand als Außenstehender.
Evtl. einen neuen Thread zum Thema aufmachen? ^^

VG
Alex

RE P.S. via PN
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