Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Holzrestauration + Pflege von Leder, Gummi, Chrom, Stoffdach, Wachsen, Imprägnierung, Entfeuchten

Moderator: Aston Martin

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Superman
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Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von Superman »

Hallo zusammen,

viele Besitzer fahren ihren Aston Martin in der kalten Jahreszeit überhaupt nicht. Dagegen ist nichts zu sagen solange das Fahrzeug für die Standzeit entsprechend präpariert wird. Warum dies wichtig ist wird im Folgenden beschrieben.

Soll das Fahrzeug länger als drei Monate nicht benutzt werden, empfiehlt es sich es nach gründlicher Reinigung in ein trockenes und gut belüftetes Gebäude einzustellen.

- Zuvor sollte man den Motorkühlmittelstand bei kaltem Motor prüfen. Wenn nötig nach Bedarf die vorgeschriebene Mischung (50:50) aus Frostschutz und Wasser nachfüllen.

- Das Fahrzeug ausreichend lange fahren, um das Öl im Motor und in der Getriebe-Differential-Einheit zu erwärmen und auf diese Weise sicherzustellen, dass die Bauteile im Innern des Motors einen optimalen Schmierfilm aufweisen.
Es ist notwendig um ein Anbacken der Wellendichtringe zu verhindern. Dies geschieht wenn der Ölfilm reißt und so die Möglichkeit geschaffen wird, dass die Dichtlippen der Wellendichtringe auf den Wellen „festkleben“. Die Folge wäre, dass bei wieder Inbetriebnahme feine Partikel aus den Dichtlippen gerissen würden und es über kurz oder lang zu Undichtigkeiten kommen würde. Da alle Aggregate auch über eine Entlüftung verfügen müssen, kann auf diesem Wege auch Feuchtigkeit ins Innere gelangen. Bei nicht vorhandenem Schmierfilm kann das ebenfalls zu Korrosionsschäden führen.

- Voll tanken.
Dadurch wird verhindert das es durch Luftfeuchtigkeit zu Korrosionsschäden kommt.

- Den Reifendruck auf 3,4 bar erhöhen und nach Möglichkeit die Räder monatlich um eine Vierteldrehung bewegen.
Dies dient zur Vermeidung von Standplatten.

- Bei Roadster bzw. Cabrio das Verdeck schließen.
Es wird empfohlen, das Cabrioverdeck in der geschlossenen Stellung zu belassen. Das Verdeck nicht über längere Zeit in geöffneter (gefalteter) Stellung belassen, da das Verdeckmaterial andernfalls permanent beschädigt werden kann.

- Sofern ein Netzanschluss verfügbar ist, die Batterie bei niedriger Amperezahl vollständig aufladen und dann das Batterieladezustand-Erhaltungsgerät (Battery Conditioner) an der dafür vorgesehenen Steckdose im Kofferraum anschließen und einschalten, um den optimalen Ladezustand der Batterie zu erhalten.
Der Battery Conditioner entlädt und lädt die Batterie, was den normalen Betrieb der Batterie nachstellt und somit für eine möglichst lange Lebensdauer sorgt. Gleichzeitig wird ein Überladen der Batterie verhindert.

Folgende Arbeiten sollten während der längeren Standzeit einmal pro Monat ausgeführt werden:

Den Battery Conditioner abklemmen (sofern vorhanden).
Den Motor anlassen und bis zum Erreichen der Betriebstemperatur laufen lassen.
Auf Austritt von Flüssigkeiten prüfen.
Die Zündung ausschalten.
Den Battery Conditioner wieder anschließen.
Den Reifendruck prüfen, ggf. anpassen. Bei Wiederinbetriebnahme des Fahrzeugs die Reifen vor
Fahrtantritt auf den normalen vorgeschriebenen Druck bringen.

Um ein Einstauben der Karosserie und ein Ausbleichen des Interieurs zu vermeiden wird abschließend empfohlen das Fahrzeug mit einem „Car Cover“ abzudecken.

Mit besten Grüssen
Superman
Dragoneye
Beiträge: 13
Registriert: So 24. Mär 2013, 20:25

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von Dragoneye »

Sehr hilfreich, vielen Dank!

Gerne möchte ich an dieser Stelle noch ergänzen, dass es so genannte Reifenkissen gibt, um das Risiko der Plattstellen zu minimieren!
Habe mir die Dinger zugelegt. Wer auf Aston Martin Logo besteht, kann diese bei AM für 1400.- CHF beziehen.
Ansonsten gibts die Dinger (übrigens vom Original-Hersteller) auch unter http://www.reifenkissen.ch für ca. 650.- CHF.

Beste Grüsse

Dragoneye
Luna
Beiträge: 6
Registriert: Do 28. Nov 2013, 17:16

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von Luna »

Schöner Beitrag, schön zusammengefasst. :D

Jetzt meine Frage an alle stolzen Besitzer eines AM Batterie Erhaltungsgeräts:
Welche technischen Daten besitzt diese Gerät?

Klar, meine Frage zielt nach der Anschaffung eines Zubehör-Geräts, möchte dennoch technisch mindestens am Original bleiben.

Vielen Dank
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Goldeneye
Beiträge: 213
Registriert: Do 17. Okt 2013, 15:28

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von Goldeneye »

Guten Abend zusammen,

in meinem ersten Post möchte ich mich zunächst einmal bei allen Verfassern und ganz besonders bei Dir, Superman, für Eure Beiträge bedanken! Die zum Teil geldwerten Ratschläge, die hier völlig kostenfrei erteilt werden zeugen von hohem Engagement und großer Hilfsbereitschaft. Sie haben mich in der Frage, ob sich für mich der Traum von der Anschaffung eines neuen (oder neuwertigen) V8 Vantage in ca. 2 -3 Jahren (pünktlich zum dann wohl anstehenden Modellwechsel) unter finanziellen, technischen und organisatorischen Gesichtspunkten realisieren läßt, bereits ein gutes Stück weiter gebracht.

Schon aus Kostengründen käme für mich, wenn überhaupt, nur eine Saisonzulassung (April – September) in Betracht. In der Saison würde der Wagen aus Zeitgründen schätzungsweise eher ein- als zweimal im Monat bewegt werden – womit ich persönlich auch überhaupt kein Problem hätte. Jedoch stellt sich mir die Frage, ob dies technisch überhaupt geht bzw. sinnvoll ist: Wenn ich dann mal fahren möchte, sollte das Auto natürlich zuverlässig laufen und nicht mit entladener Batterie dastehen bzw. sich nach dem Winter nicht wieder in Gang bringen lassen.

Du, Superman, hast empfohlen, den Battery Conditioner während der Standphase anzuschließen. Eines der Probleme, die ich vor der Anschaffung eines solchen Autos noch lösen muß, ist, eine eine Wohnung mit zwei (abschließbaren) Garagenplätzen zu finden – was im Großraum HH (wie auch allgemein) sehr schwierig ist. Selbst wenn sich eine solche oder eine andere adäquate Unterbringungsmöglichkeit finden lassen sollte, wird sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit über keinen Netzanschluß verfügen, so daß also der Betrieb eines Batterieladegeräts in meinem Fall ausscheidet.

Ist der Traum damit für mich bereits ausgeträumt? Oder reicht es, einmal pro Monat "den Motor anzulassen und bis zum Erreichen der Betriebstemperatur laufen zu lassen" (wie lange dauert das)? Das Abklemmen der Batterie außerhalb der Saison scheint ja keine Lösung zu sein, wie ich den Threads "V8 Roadster vollständig tot" und "Hallo aus der Schweiz" entnehme (Fehlerspeicher löschen/Anlernfahrt erforderlich). "Ein Vantage überlebt nur 45 Tage ohne Aufladung" schildert Jean-Paul dort seine Erfahrungen. Das gibt mir sehr zu denken. Den "Battery disconnect switch" gibt es offenbar nicht mehr, wie ich in dem gleichnamigen Thread lese.

Ich bitte um Verständnis dafür, daß ich technisch unkundig bin. Ich bin daher für Ratschläge, die auch ich als technischer Laie verstehe, sehr dankbar.

Liebe Grüße und allseits schöne Weihnachten!
Goldeneye
CLOSER THAN YOU THINK | ASTON MARTIN V8 VANTAGE
https://www.youtube.com/watch?v=Syv8BNA ... ex=17&t=2s
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reschmi
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Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von reschmi »

Hallo,
Vielleicht eine dumme Frage, aber: Wie schalte ich denn die Kofferraumleuchten im DB9 Coupé aus? Der Kofferraumdeckel muss ja bei angeschlossenem Ladegerät geöffnet bleiben...
Danke,
reschmi
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MightyMo
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:28
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Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von MightyMo »

... also mein Kofferraum V8VR ist immer zu. Das CTec Kabel ist so dünn, dass es keine Spuren im Gummi hinterlässt. Und wenn einem das nicht ausreicht, kann man ja ab und an den Kofferraum öffnen und das Kabel etwas verschieben...
Eventuell zu pragmatisch? Bin halt ein deutscher und kein englischer Ingenieur :mrgreen:

ach ja, bleibt das Ladegerät außerhalb des Fahrzeug, dann hast du auch kein mögliches Wärmeproblem... wenn es das denn geben sollte.
BERGLER
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Registriert: Do 21. Sep 2017, 14:41

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von BERGLER »

MightyMo hat geschrieben:...

ach ja, bleibt das Ladegerät außerhalb des Fahrzeug, dann hast du auch kein mögliches Wärmeproblem... wenn es das denn geben sollte.
Das Gerät habe ich immer ausserhalb des Autos. So kann ich auch dessen Funktion im vorbeigehen kontrollieren.

Mein DB9 hat einen "Battery disconnect switch" . Finde ich aber überflüssig, wenn man eine Steckdose in der Nähe des Autos hat.
Gruss Bergler
Klaus2K
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Registriert: Sa 21. Okt 2017, 21:57

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von Klaus2K »

Ich benutze das Originalgerät mit AM Aufdruck und kann den Kofferraum vom DB9 (2011) ohne Probleme verschließen.
Das Kabel lässt sich sogar bei geschlossenem Kofferraum leicht schieben/ziehen. Das Gerät selber liegt auf dem Garagenboden.
somit kann ich jederzeit den aktuellen Zustand sehen.
Vg Klaus
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bertl
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Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von bertl »

Selber Schuld :D
reschmi
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Registriert: Di 2. Mai 2017, 12:10

Re: Empfohlene Maßnahmen bei längeren Standzeiten (Winterpause)

Beitrag von reschmi »

Wie wichtig ist Eurer Meinung denn der Punkt "Den Motor anlassen und bis zum Erreichen der Betriebstemperatur laufen lassen."?
Das ist ja je nach Unterbringung nicht immer möglich. Und beim Runterkühlen kann ja wieder Kondensation entstehen.

Ich habe meinen geputzt, getankt und abgedeckt in der trockenen Garage. Mit prallen Reifen, auf Kissen und mit Ladegerät versehen...
Habe damit eigentlich ein sehr gutes Gefühl.

VG!
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