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Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Sa 9. Feb 2019, 16:37
von Vantage_V8
Man kann es sich auch schön rechnen. Oder vielleicht besser nicht?
Einen Aston sollte man nicht auf Kredit kaufen - womit ich meine, dass man sich für eine größere Reparatur auch 20.000 € leisten können muss, ohne dass der Familienurlaub gestrichen werden muss.
Häufig wird soetwas nicht passieren - in meinem Bekanntenkreis ist es noch keinem so ergangen.
Ein Aston Martin ist teurer als ein Mercedes - aber dafür preisgünstiger als ein älterer Ferrari.
Ich persönlich kenne niemanden, der mit einem Aston Martin 200.000 km gefahren wäre - technisch muss man das aber nicht ausschließen. Die Routinewartung und Verschleiss kosten dann halt doch auch viel Geld.
Die Motoren werden ja bei Ford in Köln gebaut. Geht nun ein Aston Martin 12-Zylinder öfter kaputt als ein Ford-Dreizylinder für den Fiesta? Natürlich! Er hat viermal so viel bewegte Teile, also vor allem Kolben und Ventile. Im Durchschnitt erreicht er nicht die Laufleistung eines Fiesta.
Viele Foristen sagen: Lieber ein regelmäßig bewegtes Auto mit 50.000 km, als eines, das nur herumgestanden ist und wo die Dichtungen usw. dann mehr leiden als bei einem "lebendem Auto".
Ganz sicher würde ich nicht auf die ersten Jahrgänge schielen. Eine gewisse Reife hatten die Fahrzeuge vor allem ab MJ 2009. Auch die Innenraumgestaltung hat über die Modelljahre gewonnen.
Außerdem gewinne ich den Eindruck, dass eine richtige Automatik (also ein DB9) bei Euch passen könnte. Probefahren geht hier natürlich vor.

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Sa 9. Feb 2019, 20:19
von Olaf
holgerk hat geschrieben:... Kurz noch zur Haltbarkeit des V12-Motors des DB9: ein Kumpel hat mit seinem kürzlich die 120.000km Marke problemlos überschritten. Man sagt, der Motor geht entweder früh kaputt oder aber (bei guter Pflege) nie.
Hallo Holger, hallo Zusammen,

nach ca. 102.000 km versagte eine Zündspule. Ansonsten hatte ich mit dem Motor keine Probleme. Zu dieser Zeit hatte ich auch das Getriebe spülen und das Getriebeöl wechseln lassen. Eine sehr lohnenswerte Investition.

Wie auch bei anderen Forumsmitgliedern löste sich bei meinem DB9 der Lederbezug des Armaturenbrettes. Und ein Stellmotor der Lüftungsanlage musste in die 80.000er getauscht werden. Ansonsten war da nur noch das unseelige Theater mit der Rückrufaktion.

Servus aus Unterfranken
Olaf

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Sa 9. Feb 2019, 21:00
von holgerk
Olaf, du lebst!! :lol:

@Ralf: du hast natürlich recht mit deiner MTBF Berechnung. Aber es hängt natürlich auch von der Qualität der verbauten Teile und ihrer Belastung im Betrieb ab. Ich hoffe, da hat Aston Martin in der Vergangenheit weniger Kompromisse hinsichtlich der Kosten eingehen müssen, als Ford beim Fiesta. Und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt ;)

Aber wie der Fall von Olaf schon zeigt: shit happens und wenn eine banale Zündspule beim V12 gewechselt werden muss, dann muss die gesamte Ansaugbrücke demontiert werden und um das nicht gleich mehrmals tun zum müssen, tauscht man dann in der Regel gleich alle 12, was dann auch mehr als 12x teurer wird als bei nem Fiesta. Daher der sehr richtige Tipp mit den Rücklagen. Alternativ würde die verlängerte Werksgarantie für knapp 2.8k€ pro Jahr solche Fälle bis zu einem Fahrzeugalter von 15 Jahren abdecken - muss jeder selbst entscheiden, ob er sie abschließt.

Aber bitte nicht abschrecken lassen - ein Aston Martin ist ein fantastisches Fahrzeug. Einen auf freier Wildbahn zu sehen, ist faszinierend und fesselnd, aber einen zu besitzen und bewegen zu können ist wirklich etwas ganz besonderes.

Viele Grüße
Holger

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Sa 9. Feb 2019, 22:01
von Olaf
Hallo Holger,

nein, ich bin noch nicht tot. Ich rieche nur etwas streng :lol:

Tatsächlich ließ ich seinerzeit direkt alle zwölf Zündspulen tauschen. Nicht nur die Demontage der Ansaugbrücke knallt rein, sondern auch die zwingend notwendige neue Dichtung dazu. Ob diese Entscheidung überreagiert war, lässt sich natürlich nicht nachvollziehen.

Ansonsten machte der Motor keine Probleme. Allerdings bin ich nie Kurzstrecken gefahren und habe den DB9 regelmäßig von einer Fachwerkstatt warten lassen.

Beste Grüße
Olaf

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Mo 11. Feb 2019, 23:34
von Emenay
holgerk hat geschrieben:Kurz noch zur Haltbarkeit des V12-Motors des DB9: ein Kumpel hat mit seinem kürzlich die 120.000km Marke problemlos überschritten. Man sagt, der Motor geht entweder früh kaputt oder aber (bei guter Pflege) nie.
ShallWeTakeTheAston hat geschrieben: Mein Rapide ist mittlerweile bei knapp 110.000 km und macht null Probleme. Von der Grundvoraussetzungen ist der Motor eigentlich sehr robust, [...]
Olaf hat geschrieben:Ansonsten machte der Motor keine Probleme.
Das freut einen zu lesen... :D

Vantage_V8 hat geschrieben:[...] womit ich meine, dass man sich für eine größere Reparatur auch 20.000 € leisten können muss, ohne dass der Familienurlaub gestrichen werden muss.
holgerk hat geschrieben:shit happens und wenn eine banale Zündspule beim V12 gewechselt werden muss, dann muss die gesamte Ansaugbrücke demontiert werden und um das nicht gleich mehrmals tun zum müssen, tauscht man dann in der Regel gleich alle 12, was dann auch mehr als 12x teurer wird als bei nem Fiesta. Daher der sehr richtige Tipp mit den Rücklagen.
Olaf hat geschrieben:Tatsächlich ließ ich seinerzeit direkt alle zwölf Zündspulen tauschen. Nicht nur die Demontage der Ansaugbrücke knallt rein, sondern auch die zwingend notwendige neue Dichtung dazu.
... das wiederum nicht so. :P

Aber es ist gut und wichtig, dass man vor dem Kauf durch solche Berichte im Forum einen Eindruck über drohende Kosten bekommt, als dass es später ein böses Erwachen gibt.

holgerk hat geschrieben:Aber bitte nicht abschrecken lassen - ein Aston Martin ist ein fantastisches Fahrzeug. Einen auf freier Wildbahn zu sehen, ist faszinierend und fesselnd, aber einen zu besitzen und bewegen zu können ist wirklich etwas ganz besonderes.
Und das ist auch der Grund, der mich (nach wie vor) über einen Aston Martin nachdenken lässt. Er ist einfach etwas Besonderes, und das schon, wenn er nur in der Garage steht und man ihn ansieht. Die (möglichen) Kosten haben durchaus eine "abschreckende" Wirkung. Andererseits denke ich zur Zeit alternativ über einen 997 Turbo nach. Ein solcher liegt preislich bei etwa 70.000 € und damit 15.000-20.000 € über manchen DB9 und V8V Angeboten bei mobile.de. Das gesparte Geld beim Kauf könnte man also für Reparaturen zur Seite legen. :idea:

Nun sind alle drei so dermaßen unterschiedliche Autos, dass dies am Ende wohl mehr von Emotionen nach den Probefahrten als nach rein rationalen Gründen entschieden werden wird. Schließlich suche ich zwar ein Auto fürs ganze Jahr, aber in erster Linie für Fahrspaß. :)

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Di 12. Feb 2019, 22:25
von MightyMo
ich denke du solltest beim 997 Turbo auch noch den einen oder anderen Euro zur Seite legen... auch Porsche nimmt es von den Lebenden wenn was kaputt geht - und es passiert auch dort.

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Di 12. Feb 2019, 22:40
von Emenay
MightyMo hat geschrieben:ich denke du solltest beim 997 Turbo auch noch den einen oder anderen Euro zur Seite legen... auch Porsche nimmt es von den Lebenden wenn was kaputt geht - und es passiert auch dort.
... was dann "erst recht" für den AM sprechen würde, stimmt.

Die "Garantie" kostet bei Porsche immerhin nur die Hälfte (100 € statt 200 € im Monat) und ist bis 15 Jahre abschließbar. Aufgrund der Begrenzung von 10 Jahren bei AM würden da viele gebrauchte DB9 und einige Vantages schon rausfallen. Würde allerdings eh auf Risiko gehen und notwendige Reparaturen lieber aus eigener Tasche bezahlen. Mag auch diese "Knebelung" durch Garantien nicht (auch wenn ja nach BGH bspw. eine Wartung durch Vertragshändler nicht erforderlich ist)...

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Di 12. Feb 2019, 22:43
von ShallWeTakeTheAston
Die Extended Warranty geht bei Aston Martin ebenfalls bis zu 15 Jahre.

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Mi 13. Feb 2019, 00:04
von MightyMo
alles spricht für den AM ;)
Aber wenn du so sehr im Vorfeld über mögliche Reparaturkosten nachdenkst, würde sich evtl. auch ein Kauf erst in einem Jahr anbieten. Dann hast du die Zeit das entsprechende Kapital aufzubauen und kannst etwas ruhiger schlafen nach der Entscheidung...

Re: Ältere DB9 - eine Kostenfalle?

Verfasst: Mi 13. Feb 2019, 08:15
von cc4
Emenay hat geschrieben:
MightyMo hat geschrieben:ich denke du solltest beim 997 Turbo auch noch den einen oder anderen Euro zur Seite legen... auch Porsche nimmt es von den Lebenden wenn was kaputt geht - und es passiert auch dort.
... was dann "erst recht" für den AM sprechen würde, stimmt.

Die "Garantie" kostet bei Porsche immerhin nur die Hälfte (100 € statt 200 € im Monat) und ist bis 15 Jahre abschließbar. Aufgrund der Begrenzung von 10 Jahren bei AM würden da viele gebrauchte DB9 und einige Vantages schon rausfallen. Würde allerdings eh auf Risiko gehen und notwendige Reparaturen lieber aus eigener Tasche bezahlen. Mag auch diese "Knebelung" durch Garantien nicht (auch wenn ja nach BGH bspw. eine Wartung durch Vertragshändler nicht erforderlich ist)...
Da es sich bei Porsche um eine privatrechtliche Vereinbarung bei der Porsche approved (Gebrauchtwagen Garantie) handelt, gelten nicht die Bestimmungen der gesetzlichen Gewährleistung! Darauf bezug sich das Urteil des BGH.