Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Modelljahre 2010- & 2012-

Moderator: Aston Martin

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SO2995
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Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von SO2995 »

Hallo an alle,
ich habe, nach vielen theoretischen Überlegungen und Schriftverkehr mit Aston Martin und TÜV etc., die Probe aufs Exempel gemacht und meine gewünschte Reifenwahl an meinem Vantage V12 S (S02995) mit einem gebrauchten Satz ausprobiert:

VA 265/35 ZR19 98Y statt Serie 255/35 ZR19 96Y

HA 305/35 ZR19 102Y statt Serie 295/30 ZR19 100 Y

Die Umrüstung funktioniert perfekt und ist für den Wagen ein absoluter Gewinn!

Die bessere Eigendämpfung (HA 35er statt 30er) führt dazu, dass die beiden härteren Fahrwerkseinstellungen nun wirklich sinnvoll genutzt werden können (Siehe auch frühere Supertests in SportAuto und SportsCars).

Der Tacho zeigt, gegengeprüft mittels zweier unabhängiger GPS Geräte, korrekt an.

ABS (mehrere Vollbremsungen mit einsetzendem ABS) und
ESP (DSC) (mehrfaches herausbeschleunigen aus Kurven mit blinkender ESP (DSC) Anzeige)
regeln völlig problemlos und hinterlassen keine Fehlermeldungen.

Die Reifen sind freigängig und die Lauffläche bleibt TÜV gerecht abgedeckt. Es schleift nichts!

Kleiner Zusatzvorteil. Die Felgenhörner werden nun wesentlich besser geschützt.

Der Verbrauch ändert sich insgesamt nicht.
Lediglich bei konstant gleichmäßiger Fahrt wird der Verbrauch sogar positiv durch die leichte Drehzahlabsenkung bei gleichbleibender Geschwindigkeit beeinflusst.

Beim hiesigen TÜV wurde mir nun mitgeteilt, dass einer Eintragung technisch nichts im Wege steht!

Leider kann aber nur eingetragen werden, wenn Aston Martin die Reifenkombination selbst frei gibt.
Dann wäre der Aufwand lediglich eine Einzelabnahme, die ich selbst vornehmen lassen kann.

Aston Martin widerum gibt mir jedoch leider nur ablehnende Antworten, obwohl dieser Selbstversuch zeigt,
dass nicht nur der gewünschte Effekt, der eigentlich auch in im Sinne von Aston Martin sein müsste, eintritt,
sondern auch technisch alles einwandfrei funktioniert.

Vielleicht kann jemand helfen?

Wie können Tuner unter solchen Umständen heute noch Felgen-Reifenkombinationen eintragen lassen,
die nicht von AM freigegeben sind?

Oder hat jemand eine Idee, wie man AM dazu bewegen könnte, eine Freigabe zu erteilen?
Viele Grüße
Jens

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SO2995
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von SO2995 »

Noch ein kurzer Nachtrag:

Der Vantage V8 wird serienmäßig mit 245/40 sowie 285/35 bestückt
und auch der neue Vantage steht auf 255/40 und 295/35.

Man hat "das Problem/die Fragestellung" also bei AM bereits aufgegriffen.
Es ist deshalb umso unverständlicher,
weshalb es für die von mir gewünschten Reifen keine Freigabe seitens AM gibt.

Falls die Abrollumfangsdifferenz VA/HA in meinem Fall eine Rolle spielen sollte, könnten natürlich vorn auch 265/40er montiert werden.
Dann wäre auch diese Fragestellung behoben.
Zuletzt geändert von SO2995 am Mi 18. Sep 2019, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Jens

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Schmiermax
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von Schmiermax »

Zur Frage der Freigabe seitens Aston Martin sage ich voraus, dass AM niemals eine solche Freigabe erteilen wird. Warum sollte AM das auch machen? Die Nachteile (Aufwand und Haftungsrisiko) stehen in keinem Verhältnis zum Vorteil (einen Gebrauchtwagenkunden glücklich zu machen).

Und das ist schon unter der Annahme so, dass ein Fahrwerksentwickler im Hause AM sagt, die Kombination würde zu keinen Problemen führen.

Wenn der Fahrwerksentwickler sagt, dass erst Fahrversuche etc. nötig sind um die Sache zu beurteilen, erst recht.

Zudem müssten auch Zulieferer sowie die Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung ihrerseits die Unbedenklichkeit gegenüber AM erklären.

Weiter würde das Ganze dem Deal zwischen Autohersteller und Reifenhersteller widersprechen welcher darin besteht, dass der Autohersteller für das Fahrzeug offiziell nur namentlich bestimmte Reifen (Marke / Typ) freigibt (siehe Betriebsanleitung).

Dass davon abgewichen werden kann ist die Folge von gesetzlichen Regelungen, welche wettbewerbsbehindernde Vorgaben aushebeln.

Die meisten Autohersteller, welche solche Reifenmarken und Reifentyp-Vorschriften anwenden, machen das einmal wenn das Automodell rauskommt und kümmern sich dann nicht mehr drum. Ausnahme ist z. B. Porsche, welche für alle Serienautos bis zurück zum 356 immer wieder die Reifenfreigaben aktualisiert, dazu Tests durchführt und teilweise auch mit Reifenherstellern zusammen entwickelt (was sich dann natürlich im Preis der betreffenden Reifen deutlich niederschlägt).
Schöne Grüße,

der Schmiermax
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Schmiermax
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von Schmiermax »

Zur gewünschten Umrüstung an sich:

Dass die Tachoabweichung noch innerhalb der gesetzlichen Toleranzen ist, ESP/ABS keinerlei Funktionsbeeinträchtigungen zeigen, die Freigängigkeit gewährleistet ist etc. muss jeweils gutachterlich nachgewiesen werden.

Das heißt mit entsprechenden geeichten Meßgeräten, mit standardisierten Verfahren etc. und das Ganze unter verschiedenen Voraussetzungen, z. B. mit abgefahrenen Vorderreifen in Kombination mit neuen Hinterreifen und umgekehrt, mit voller Beladung, evtl. noch mit verschiedenen Spur- und Sturzeinstellungen innerhalb der vom Fahrzeughersteller erfolgten Spannen.

Die allermeisten Prüfstellen von TÜV, DEKRA & Co. sind dafür gar nicht ausgerüstet.

Die gewünschte Umrüstung weicht, auch durch die erhebliche Umfangsvergrößerung hinten, so weit von der Serienbereifung ab dass sich wahrscheinlich kein Unterschriftsberechtigter (das sind die Prüfer welche Einzelabnahmen machen dürfen) traut, es mit ein paar einfachen Tests und Berechnungen abzunehmen und einzutragen.

Eine Verbesserung Deiner (hierzulande fast nicht vorhandenen) Chancen ergibt sich durch die Gesetzesänderung vom März 2019 betreffend den §§ 19 / 21 StVZO, nach der Einzelabnahmen in Deutschland nicht mehr ausschließlich vom TÜV (und in der DDR ausschließlich von der DEKRA) vorgenommen werden dürfen. Das bedeutet, Du kannst auch bei DEKRA, GTÜ, KÜS & Co. nachfragen ob sie eine Idee haben, wie Deine Wunschkombination eingetragen werden kann.

Ansonsten besteht noch als legale Möglichkeit die Hauptwohnsitzverlegung mit überwiegendem Aufenthalt in einem Land, welches technische Änderungen bei Autos lockerer sieht. Wenn nur das Auto in so einem Land registriert ist und von einem in Deutschland dauerhaft lebenden gefahren wird, ist das ein Verstoß gegen die Abgabenordnung / Kraftfahrzeugsteuergesetz etc.

PS1: Die werksseitige Bereifung eines V8 Vantage VH2 interessiert betreffend Umrüstung des V12 Vantage wenig, die des Mercedes-Vantage gar nicht.

PS2: Zum Sinn so einer Umrüstung habe ich bewusst nichts geschrieben. Es ergibt sich verm. mehr Komfortgewinn durch die Verwendung eines entsprechend guten Reifens als durch den minimal größeren Querschnitt von 265/35 ZR19 98Y statt 255/35 ZR19 96Y. Welche Reifen genau waren denn vorher auf Deinem V12 Vantage S montiert?
Schöne Grüße,

der Schmiermax
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SO2995
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von SO2995 »

Hallo,

vielen Dank, dass Du Dich so intensiv mit meiner Frage beschäftigst.

Welche Reifen montiert waren und jetzt sind, kannst Du auch meinem ersten Text entnehmen:

VA 255/35 ZR19 96Y (jetzt 265/35 ZR19 98Y)
HA 295/30 ZR19 100Y (jetzt 305/35 ZR19 102Y)

Noch 2016 konnte ich bei meinem damaligen BMW M3 E92 (520PS, G-Power, KW, Akrapovic, offen...) problemlos vergleichbar stark abweichende 19 UND 20 Zoll Rad/Reifenkombinationen, sogar samt Distanzscheiben und erheblicher Tieferlegung, vom TÜV eintragen lassen.

Auch an unserem alten Audi TT 8N (Baujahr 2000) wurden 2017 noch 235/35 ZR19 eingetragen, obwohl der Unterschied des Abrollumfangs zur Serie erheblich war und der Tacho danach genau 100 bei 100 anzeigte!

Jeweils ohne jede extra Freigabe durch Audi oder BMW.

Danke für den Hinweis auf die Dekra, aber nach meiner Info lehnen auch die ohne Freigabe durch AM ab.

Übrigens bin ich nicht definitiv auf meine Wunschkombi festgelegt.
Ich konnte diese Kombi ausprobieren, weil ich sie vom M3 noch liegen hatte.

Insbesondere möchte in der HA einen 35er statt 30er Querschnitt fahren.
Die 10mm mehr Breite dienen dem Schutz des Felgenhorns.

Bezüglich des Abrollumfangs vorn/hinten wären vorn natürlich 265/40er besser, dann wäre der Abrollumfang vorn und hinten wieder gleich (auch hier wäre Freigang gewährleistet), aber wie gesagt, auch mit dem Unterschied vorn/hinten funktioniert die Elektronik absolut unproblematisch.

Schießlich noch:
Vielleicht finden sich ja, insbesondere in diesem Forum, ein paar Mitstreiter, die eine derartige Änderung gut finden
und würden damit die Angelegenheit für AM interessanter machen!

Mit persönlich gefällt der Wagen in jeder Hinsicht, fahrdynamisch wie optisch, mit diesen Reifen besser!
Viele Grüße
Jens

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Schmiermax
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von Schmiermax »

Mit der Frage, welche Reifen genau auf Deinem V12 Vantage S montiert waren, meinte ich die Reifenmarke und den Reifentyp. Und auch das Alter dieser Reifen ist relevant.
Schöne Grüße,

der Schmiermax
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SO2995
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von SO2995 »

O.k. Mißverständnis:

Pirelli P Zero aus 2015 mit Sternchen, also BMW Kennung.
Viele Grüße
Jens

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Schmiermax
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von Schmiermax »

Mißverständnis. Ich habe die ursprünglich montierten Reifen gemeint, die der Größen 255/35 ZR19 und 295/30 ZR19.
Schöne Grüße,

der Schmiermax
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SO2995
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von SO2995 »

Auch Pirelli P Zero (keine corsa!) mit AM8 Kennung aus 2017.
Viele Grüße
Jens

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Vantage_V8
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Re: Reifendimensionen ändern, Vantage V12 S

Beitrag von Vantage_V8 »

Schmiermax hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 11:44 Zur Frage der Freigabe seitens Aston Martin sage ich voraus, dass AM niemals eine solche Freigabe erteilen wird. Warum sollte AM das auch machen? Die Nachteile (Aufwand und Haftungsrisiko) stehen in keinem Verhältnis zum Vorteil.
Das würde ich auch so sehen.
Vor vielen Jahren war es noch ok, wenn lediglich die Freigängigkeit gegeben war. Aber heute sind mit einer Freigabe Prüfungen von verschiedenen Reifen (-marken) in unterschiedlichen Zuständen unter Ausnutzung von Spur- und Sturztoleranzen nötig. Und das mag beim ABS und der Traktionskontrolle noch machbar sein, aber beim ESP sicher nicht mehr.

Dein "Test"
SO2995 hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 08:25 ESP (DSC) (mehrfaches herausbeschleunigen aus Kurven mit blinkender ESP (DSC) Anzeige)
deckt nur die Traktionskontrolle ab, aber nicht das ESP. Das ist Dir schon klar?
Würdest Du wirklich probehalber deutlich zu schnell in eine Kurve fahren wollen und hoffen, dass das ESP jetzt noch perfekt funktioniert?

Den Komfortgewinn hättest Du ja auch einfach durch Wechsel auf eine modernere Reifenkonstruktion, z.B. Continental SportContact 6 erreichen können. Die Änderung der Größendimension hat da kleinere Effekte als ein solcher Wechsel.
Falls die Fahrdynamik das Ziel ist, dann könnte man z.B. über ein KW Gewindefahrwerk Variante 3 und / oder Spur- und Sturzeinstellungen reden. Wenn aber primär die Felgenhörner besser geschützt werden sollen, dann könnte man die Seriendimension auf die schmalere Felge des V8 ziehen? :mrgreen: :mrgreen:
Zusammenfassend kann ich da wenig Hoffnung machen.
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