AM, die Sanierung & die Formel1

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Moderator: Aston Martin

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MightyMo
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von MightyMo »

finde die Diskussion echt interessant - frage mich nur, warum haben sich die in Gaydon keine solche Gedanken gemacht.
Und appropos Mittelmotorkonkurrenz zu Ferrari und Lambo...
Die Jungs aus Italien drehen den Spieß gerade mal massiv um und fahren Aston in seiner ureigenen Domaine - schöne, schnelle, sportliche und trotzdem distinguierte GT-Fahrzeuge herzustellen - massiv in die Parade.
Mit dem Ferrari Roma. Front Mittelmotor, Leistung im Überfluss, wunderschöne Formen, modernes Interieur, dezenter Auftritt - wäre ein toller Vantage geworden. Bevor Aston den Jungs aus Maranello den Mittel(motor)-Finger zeigen kann, haben die eine Alternative zum DB11 und Vantage auf der Strasse... Auch nicht soo gut.
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cc4
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von cc4 »

Exakt der Punkt zum Front-Mittelmotor ging mir bei der Diskussion auch durch den Kopf.
Der Roma ist nämlich eine Wucht.
Viele Grüße, Roland.
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Superman
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von Superman »

MightyMo hat geschrieben: Mi 8. Apr 2020, 15:11 finde die Diskussion echt interessant - frage mich nur, warum haben sich die in Gaydon keine solche Gedanken gemacht.
Und appropos Mittelmotorkonkurrenz zu Ferrari und Lambo...
Was erwartest Du von einem Volk dessen Insel an der schmalsten Stelle ca. 33 km vom europäischen Festland entfernt ist und dieses als „Overseas“ bezeichnet. Diese Aussage zeigt doch ganz klar, dass auf der Insel anders gedacht wird….leider.

Leider geht man jetzt noch einen Schritt weiter. Offizielle Markteinführung des DBX durch Aston Martin findet nur in St Athan, UK, Beverly Hills, USA und Peking, China statt. Nach englischer Denke fehlt für mich da Europa….oder?
Die Jungs aus Italien drehen den Spieß gerade mal massiv um und fahren Aston in seiner ureigenen Domaine - schöne, schnelle, sportliche und trotzdem distinguierte GT-Fahrzeuge herzustellen - massiv in die Parade.
Mit dem Ferrari Roma. Front Mittelmotor, Leistung im Überfluss, wunderschöne Formen, modernes Interieur, dezenter Auftritt - wäre ein toller Vantage geworden. Bevor Aston den Jungs aus Maranello den Mittel(motor)-Finger zeigen kann, haben die eine Alternative zum DB11 und Vantage auf der Strasse... Auch nicht soo gut.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Ein wunderschönes Auto welches mich an alte Pininfarina Modelle, wie z.B. dem 365 GTB, erinnert. Das Interieur überzeugt mich aber nicht, für mich zu zerklüftet, Schalter überall und für mich ist nicht ersichtlich wie ich den Wagen in Bewegung setzen kann. Es muss kein Wähl/Schalthebel sein, aber ein Bedienelement das ins Auge fällt.

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Wenn ich keine klare Vorstellung von der Zukunft und dazu auch kein Kapital habe, muss ich nach der Pfeife der Geldgeber tanzen. Wenn die auch noch alle 5 Minuten wechseln, ist das leider kein gutes Omen für die Zukunft.

Mit besten Grüssen
Superman
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Tropi
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von Tropi »

Das mit dem Inselvolk kann ich nur bestätigen. Die hielten und halten sich immer noch für was Besseres! Ein Kollege von einer Technischen Hotline sagte einmal zu mir: " Umsonst hat Gott kein Wasser um die Insel!" Das will was heißen! :mrgreen:
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EvoOlli
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von EvoOlli »

Dieses Niveau hätte ich hier im AM Forum nicht erwartet, schade.
Grüße aus dem Westerwald

Oliver
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bertl
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von bertl »

Wer den Schaden hat braucht für den Spot nicht zu sorgen!
Aber auch der Roma hat sein Interieur von Bentley abgekupfert, vor ca. 4-5 Jahren hatten die eine Studie die hatte fast das gleiche Innenleben. Ich war damals der Meinung das würde sehr gut zu Aston passen. Mich hat aber ja auch keiner gefragt 😂😂
Da war ich aber auch noch in der Hoffnung Aston würde wieder mal was innovatives bringen was noch nicht da war ähnlich wie zum Beispiel beim Lagonda.
Das nicht wirklich funktionieren haben sie ja wieder mal geschafft, den Rest sieht man ja auch an den Verkaufszahlen beim Vantage. Sie haben die Fahrleistungen verbessert aber dafür die Optik und quasi die Seele irgendwo verloren..... Schade
Gruß
Bertl
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MightyMo
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von MightyMo »

@Superman,
ja das interieur könnte natürlich mehr "refined" sein, aber es ist halt doch kein Aston, sondern ein Ferrari. Und die Kollegen hatten schon immer einen etwas anderen Chic.
Ich finde den Roma super. Wenn die dem das Dach abschneiden... nee besser nicht - ganz so kostengünstig ist er ja dann doch nicht :oops:

@EvoOli,
was meinst du damit? Die Diskriminierung eines ganzen Volkes - da bin ich bei dir. aber ist glaube das ist hier nicht bös, sondern scherzhaft gemeint. Und die Engländer sind ja auch nicht zimperlich wenn es um das scherzhafte verunglimpfen der Deutschen geht ;)

Wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass der Wettbewerb bereits verstanden hat, welche Lücke Aston aktuell gerade aufreißt und dort anscheinend - auch aufgrund der aktuellen Umweltdebatte - eher auf "dezentere" Luxusware setzt.
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bellarosso
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von bellarosso »

So, jetzt sage ich auch noch etwas...

Fakt ist, dass die Stückzahlen der neuesten Fahrzeug Generation deutlich hinter den Erwartungen bleiben, damit letztendlich auch der wirtschaftliche Erfolg ausbleibt. Anstatt die betriebswirtschaftlichen Konsequenzen zu ziehen und die aktuelle Generation einem notwendigen Facelift zu unterziehen, werden die Kapazitäten im Hypercar Segment sowie zukünftig im Formel 1 Engagement gebunden. Mal offen ausgesprochen: Die aktuellen Fahrzeuge sind nicht schön genug, um die Einstandspreise zu bezahlen.

Meine persönliche Meinung ist, dass die Technik der aktuellen Fahrzeug Generation auf Augenhöhe der Konkurrenz ist, aber das Design ein völliger Fehlgriff. Das Design ist nicht rund und abgestimmt wie bei der VH-Plattform. Teilbereiche sind Top, andere dafür ein Flop. Das Problem ist Marek Reichmann und der mangelnde Wille von Andy Palmer die notwendigen Konsequenzen als CEO umzusetzen. Das hat letztendlich in die erneute Krise geführt.

Das Formel 1 Engagement wird die Krise noch verschärfen. Es gibt gute Beispiele wie BMW, denen der Formel 1 Rennsport weitestgehend kein größeren Marktanteil eingebracht hat, dafür aber Milliarden verschluckt hat, die Aston Martin nicht zur Verfügung stehen. Man darf wirklich Zweifel an dieser Strategie haben. Ich halte Sie kurzum für absurd. Der Einsatz im GT- und Langstreckenrennsport passt viel besser zu Aston Martin. Es gab mal eine Studie zu Ferrari, wieviele der Ferrari Formel 1 Fans einen Ferrari besitzen. Wenn ich mich recht erinnere, waren es ca. 0,2%. Ferrari verdient im Bereich des Formel 1 Engagement hauptsächlich Geld mit Merchandising und Lizenzen. Aber nicht mit dem Verkauf von Fahrzeugen. Das zeigt bereits das ganze Dilemma.
Beste Grüße,
Matt
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ShallWeTakeTheAston
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von ShallWeTakeTheAston »

Meine vier Cents zu dem Thema:

1) Die aktuellen Modelle sind in einem, für den heutigen Finanzierungsneuwagenkäufer in dieser Klasse entscheidenden Punkt, ganz klar nicht auf Höhe der Zeit: das Infotainment. Punkte wie die relativ geringe Displayauflösung und fehlende Konfigurierbarkeit kann man noch verschmerzen, aber nicht, dass weder Apple Carplay noch Android Auto unterstützt werden. Das ist ein absoluter Witz und eine katastrophale Fehleinschätzung. Würde Aston das anbieten, hätten sie garantiert ein paar Hundert Leasing-/Finanzierungsverkäufe mehr pro Jahr.

2) Der DBX ist wirklich gelungen und kommt hoffentlich nicht zu spät. Und ganz hoffentlich mit Apple Carplay und Android Auto.

3) Formel 1-Engagement ist pure Egomanie und völlig an Markenkern und Zielgruppe vorbei. AML sollte eine Tourenwagenserie mitfahren und einen eigenen Markenpokal für betuchte Kunden anbieten.

4) Es fehlt ein Einstiegsmodell in der Preislage um 100k mit Sechszylinder, vielleicht sogar nur als Roadster analog Boxster und BMW Z3, die zu Beginn ihrer Baureihe auch nur als Roadster verfügbar waren. Das brächte Stückzahlen, eine relativ gesehen jüngere und auch weiblichere Zielgruppe.

Und weil der Roma hier so begeistert besprochen wurde: mit der Front mit diesem Abluftgitterblech von Kühlergrill komme ich nicht klar. Und die 918-geklaute Mittelkonsole wird in der Praxis vermutlich richtig nervig sein.
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Vantage_V8
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Re: AM, die Sanierung & die Formel1

Beitrag von Vantage_V8 »

Der Aussage von Matt kann ich zu 100% zustimmen. Absatz und wirtschaftlicher Erfolg bleiben aus - und dafür ist ausschließlich die nicht ganz gelungene Stilistik der Autos aus der Andy Palmer Ära verantwortlich. Das Design mag man als avantgardistisch bezeichnen - diesen Ansatz hatte teilweise auch BMW mit wenig Erfolg beschritten - es verkauft sich einfach schlecht. Personalkonsequenzen sollten gezogen werden.

Im Motorsport hat die Bedeutung des Langstreckensports in Form des FIA World Endurance Championship deutlich nachgelassen. Dort fahren vier Klassen in einem Rennen - wobei die Topklasse LMP1 auf dem Sterbebett liegt. Sie wird durch die LMDh ersetzt werden, durch Prototypen, die in LeMans und Daytona, im Prinzip somit global und in den Nordamerika-Serien nach identischem Reglement mit käufichen Chassis fahren können. Klar, da müssen Porsche, Ferrari und Toyota überlegen, ob man da mitmacht. Denn: das wird preislich nicht so teuer wie ein Einsatz in der dritten und vierten Klasse der WEC, der GTE-Pro und der GTE-AM. Kann gut sein, dass die neue LMDh damit das Todesurteil der GTE sein wird. Aber genau da war Aston Martin bisher erfolgreich. Darauf kann man sich aber eben gar nicht mehr stützen!!

Da wir für Aston Martin die DTM einfach mal ausschließen, bleiben die GT3- und GT4-Autos, nach Definition sind das zweitürige, von Seriensportwagen abgeleitete Rennfahrzeuge, eigentlich für den Einsatz von Privatteams gedacht, im Gegensatz zu Werkseinsätzen.
Das hat Aston Martin auch im Angebot - wie auch knapp 10 weitere Hersteller. Diese Fahrzeuge werden kostendeckend an Privatteams verkauft. Kein schlechtes Geschäft. Porsche, Mercedes, Audi und BMW verdienen damit richtig Geld.

Und die Formel 1 bleibt auch - und wird gerade deshalb für AML interessant. Vor allem, wenn man sich aus der verhältnismäßig teuren FIA-WEC zurückziehen würde. Denn während Werbeeinnahmen in der WEC eher vernachlässigbar sind, finanzieren sich immerhin sieben F1-Teams ausschließlich aus Werbeeinnahmen von Dritten, und die restlichen drei (Ferrari, Mercedes, Renault) nehmen vor allem aufgrund ihres Erfolgs noch mehr Werbegelder ein und arbeiten mit Gewinnen.
Somit ist das F1-Engagement von L. Stroll aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Motorsport sehr weitsichtig und bezogen auf die Kosten und die Imagewirkung absolut richtig. Denn die bisherige Bühne WEC wird ja für AML sichtbar wegfallen und sein eigenes Team Racing Point ist aktuell das viertschnellste Auto im Formel-1-Feld und kostendeckend unterwegs.
Die F1 ist für AML preisgünstiger als die WEC und bietet viel mehr Reichweite - somit ein sehr guter Tausch.
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