Die traditionell guten Beziehungen zw. GB und CH sind wohl gerade etwas getrübt.
Nimmt man sowohl das RNS (
http://www.dailysportscar.com/wp-conten ... edings.pdf) als auch die Pressemitteilung von AM St. Gallen (
https://www.astonmartinstgallen.com/art ... 1f754ecb22) und ist alt genug, um sich an die letzten 20 Jahre zu erinnern:
2000 AM CEO U. Bez
2010 Eröffnung AM St. Gallen
(Werde der Einfachheit halber "AM St. Gallen" als Platzhalter für alle beteiligten Firmen von den Gründern A. Baenziger und F. Kamelger verwenden)
2014 Neuer AM CEO A. Palmer
2016 startet das Valkyrie / Nebula Projekt noch unter AM CEO A. Palmer
2020 Lawrence Stroll als AM Verwaltungsratspräsident und T. Moers neu AM CEO
Könnte man folgende Schussfolgerungen ziehen:
AM St. Gallen hat die ersten Verträge unter der unternehmerischen Philosophie von Bez abgeschlossen, welcher m.W. die Händler stärken wollte.
Im Booklet von AM St. Gallen (
http://www.astonmartinstgallen.com/the-book/#116) Seite 117 erklärt sich die Verbundenheit von AM St. Gallen zur Valkyrie.
Der Vertrag zur Kooperation dürfte somit in die Zeit von AM CEO Palmer fallen.
Nun im 2021 stört sich die neue Geschäftsführung von AM anscheinend an den Lizenzkosten, die für AM St. Gallen für die Vorfinanzierung vereinbart wurden. Wahrscheinlich hat AM St. Gallen diese bereits abgezogen bevor der Rest an AM überwiesen wurde und die Klage bezieht sich auf diese Differenz. Oder das Geld wurde zurückbehalten, weil das Projekt Valkyrie in Kombination mit der Pandemie im 2020 auf Eis gelegt wurde. Die Verzögerung hätte auch als Indiz für das Aus des Projektes durch Stroll/Moers gewertet werden können.
Allenfalls hat AM St. Gallen auch einen vorteilhafteren Händlervertrag als andere Vertretungen, den man gerne bei dieser Gelegenheit beenden möchte.
Aus dem RNS finde ich folgende Passage spannend:
"The net financial impact to Aston Martin of this extraordinary event is expected to be positive over time, as the financial impact of nothaving received all the deposited funds, is expected to be outweighed by the benefit from the termination of the Nebula agreement and associated potential royalty payments."
Gemäss Deepl auf Deutsch:
"Es wird erwartet, dass die finanziellen Auswirkungen dieses aussergewöhnlichen Ereignisses für Aston Martin im Laufe der Zeit positiv sein werden, da die finanzielle Auswirkung, nicht alle eingezahlten Gelder erhalten zu haben, durch die Vorteile aus der Beendigung der Nebula-Vereinbarung und die damit verbundenen potenziellen Lizenzzahlungen aufgewogen werden."
Da Valkyrie die Basis für Valhalla und den nächsten Vanquish ist, würden für Verkäufe dieser Fahrzeuge ebenfalls Lizenzgebühren an AM St. Gallen fällig, welche man offensichtlich vermeiden möchte (siehe:
https://www.handelszeitung.ch/unternehm ... r-valkyrie). Vor diesem Hintergrund macht der Wunsch aus dem Vertrag rauszukommen aus meiner (und wohl auch des AM Buchhalters) Sicht schon Sinn.
Sollten AM St. Gallen die 13 Mio. nicht unterschlagen haben (hoffentlich werden wir es erfahren), wäre das neue Geschäftsgebaren von AM mit ambitionierten und renomierten Partnern ... sagen wir mal "unschön" (würde aber zum norddeutschen AM/MB Standortkonzept passen).
Aber hey, vielleicht ist auch alles nur ein grosses Missverständnis.
Mr. X